Das Single-Sourcing-Konzept

Technische Dokumentation erfährt zur Zeit einen radikalen Wandel. Neben der klassischen Anleitung auf Papier entwickeln sich verschiedene Erscheinungsformen bis hin zum elektronischen Assistenten in Onboard-Systemen, sei es im Fahrzeug oder in der Maschine. Mit immer grösserem Variantenreichtum, kürzeren Publikationszeiten und grösserer Marktvielfalt steigen die Anforderungen an die Erstellung und Publikation dramatisch. Wiederverwendung und Medienneutralität von Inhalten sowie eine reproduzierbare Prozessorganisation sind die wichtigsten Ansätze zur erfolgreichen Bewältigung dieser Herausforderungen. Unsere XML/SGML-basierte Lösung unterstützt mit seinen Kernfunktionalitäten dieses Konzept voll.

Alle Informationsobjekte (IO) inkl. zugehöriger Informationen (z.B. Metadaten, Links usw.) werden entsprechend ihrer Konfiguration gespeichert und gewartet. Beispielsweise werden die Anwender über die Links, die zu den aktuell bearbeiteten Modulen führen, immer darüber informiert, welche Module zur Bearbeitung benötigt oder welche Graphiken hier verwendet werden usw. Die Linkherstellung und -konsistenz wird mit serverbasierter Verifikation bei der Linkerstellung, beim Import und Check-in garantiert. Zur Einhaltung gültiger Datenformate bei der Anpassung von Objekt-Metadaten werden diese während des Modifikationsvorgangs kontinuierlich geprüft. Zusätzlich dazu können kundenspezifische Kontrollregeln serverseitig implementiert werden.

Dieselben Daten werden nur einmal gespeichert und revidiert, und stehen zur Wiederverwendung in diversen Kontexten zur Verfügung. Textfragmente werden als separate IO editiert und können via Subdoc-Links in diverse Hauptdokumente eingelesen werden. Dieses Konzept gilt auch auf der Multi-Level-Basis was zur Folge hat, dass das Hauptdokument seinerseits mit grösseren Dokumenten verknüpft werden kann. Die Subdoc-Funktionalität basiert auf einem erweiterten XML/SGML File Entity Konzept. Die Konsistenz wird durch die serverbasierte Verifikation garantiert. Die mit der XML/SGML DTD (Document Type Declaration) definierte Restriktionen und Regeln werden mit dem integrierten XML/SGML-Parser überprüft.

DTD/Dokumentanalyse bestimmt den Baustein-Aufbau (granularity) der Dokumente. Der Benutzer erhält damit die Auskunft, wo er mit wiederverwendbaren Teilen oder Varianten arbeiten kann und wo nicht. Dies führt zur allgemeinen Verständnis für die Text-Bausteine. Jedes vordefinierte Textfragment hat dann seine eigene Metadaten, eigene Workflow und Wiederverwendung

Während des Publizierungsvorgangs wird bei der Verwendung unseres Workflow Systems der Workflow-Status automatisch überprüft um zu gewährleisten, dass nur freigegebene Dokumente zur Publikation exportiert werden. Zusätzlich dazu können kundenspezifische Kontrollen vorgesehen bzw. entwickelt werden.

Die Lösung wurde insbesondere zur Nutzung wiederverwendbarer Datenmodule, z.B. von Faktenangaben, Tabellen, XML/SGML-Modulen und multimedialen Objekten (Graphiken. u.ä.) konzipiert. Alle diese Objekte werden als relationale Datenbankeinheiten (Attribute oder Tabellen) gehalten und gewartet. Zusätzlich dazu haben die XML/SGML-Module ihre interne XML/SGML-Struktur. Die Lösung managt alle diese IOs in der Datenbank als BLOBs (binary large objects), unabhängig von ihrem Format.

XML/SGML-IO werden in die Dokumente mittels Nutzung der Linktechniken – auch als Subdoc-Links – kombiniert. Dies erlaubt, dass

  • Unterschiedliche Anwender die Dokumente und ihre Fragmente gleichzeitig editieren können (vgl. auch „Virtueller Projektraum“)und
  • ein als Subdoc-Verknüpfungsziel verwendete IO wiederverwendet werden kann. D.h. der Objekt kann in diverse andere IOs eingeschlossen werden (vgl. auch „CMS“).