Intelligenter Nachfragedialog

Um eine intelligente, kontextuelle Suche über den Datenbestand einsetzen zu können wird die strukturierte Suche – die Methode CBR Case-based Reasoning - angewendet. Dafür wird ein Wissensmodell (so genannte Ontologie) aufgebaut. Diese Ontologie besteht unter anderem aus Synonymlisten, Taxonomien, Beziehungen zwischen Begriffen und Übersetzungen von Begriffen in beliebig vielen Sprachen. Das Wissen wird in einem intellektuellen Prozess expliziert und modelliert. Die halbautomatische Erstellung bzw. Verbesserung des kundenspezifischen Modells der Domain und der Import von Modellen/Ontologien aus Drittsystemen erfolgt mit dem Tool „Ontology Builder“

(Abbildung). Mit dem Ontology Builder können auch bisher unbekannte Zusammenhänge im Domain-Modell (!) – z.B. zwischen Problemen und Fehlern in der Anwendung „Diagnose-System“ – erkannt werden, die anschliessend durch die Erweiterung der Diagnose-Sequenz bzw. des Wissensmodells berücksichtigt werden können.
Die strukturierte Suche garantiert dabei immer eine wohl sortierte Ergebnisliste. Dabei hilft die Ontologie, grosse Ergebnislisten im Dialog mit dem Nutzer zu präzisieren. Mit der strukturierten Suche werden dem Nutzer automatisch weitere Auswahloptionen angeboten, so dass nicht nur Such-Experten, sondern auch Gelegenheitsnutzer schnell zu dem gewünschten Ergebnis gelangen. Dies ist gerade in Internet-Anwendungen ein Muss-Kriterium.

Die ontologie-basierte strukturiert Suche operiert – im Unterschied zur Volltext- und assoziativen Suche – mit den ihr bekannten Dimensionen des Domänenwissens im Hintergrund. Diese Dimensionen drücken sich typischerweise durch die Objektklassen und die Fallattribute aus. Berücksichtigt der Nutzer in seiner Anfrage nicht alle Dimensionen und möchte seine Anfrage verfeinern, um die Ergebnismenge weiter einzuschränken, so kann das System automatisch einen Dialog generieren, in dem nach den fehlenden Dimensionen gefragt wird. Die Berechnung der Rückfragen basiert auf einem mathematischen Modell, das die Entropie der Fallattribute berücksichtigt und automatisch die Dimension als nächste abfragt, die den grössten differenzierenden Effekt hat. Dem Anwender wird jetzt eine neue, verfeinerte und ebenfalls eine wohl sortierte Ergebnisliste präsentiert.